Lebe deinen Traum – auch wenn es abenteuerlich wird?
Der Wunsch nach Herausforderung, Abenteuer, fremden Kulturen und Ländern begleiten meinen Mann und mich schon lange.
Hochzeitsreise durch Afrika
Unsere 10-monatige Hochzeitsreise haben wir 1992 in einem umgebauten 30 Jahre alten LKW durch Afrika gemacht und waren dabei die ersten Deutschen, die die neu geöffnete Route von Marokko durch die Westsahara nach Mauretanien durchfahren haben (auch eine Geschichte wert, wenn man auf einer schmalen durch ein Minengebiet führenden Sandpiste übernachten muss).
Die abenteuerliche Reise durch 22 Staaten ohne Internet, Handy oder ähnliche Hilfsmittel führte uns von Siegen durch u.a. Mali und Zaire bis nach Tansania.
Auswandern nach Thailand
Seit dem hatte uns das Fernweh nicht losgelassen. Der Wunsch, eine Zeit lang in einem anderen Land zu leben war immer da und so sind wir 2013 mit zwei kleinen Kindern für sechs Jahre nach Thailand ausgewandert.
Wie trifft man so eine Entscheidung?
Das war natürlich ein längerer Prozess, viele Gespräche, vor allem mit Familie und Freunden wurden geführt. Wir haben keine schriftliche Pro und Kontra-Liste gemacht. Es ging bei den Gesprächen darum zu klären:
- Ist uns dieser Traum mehr wert als die Dinge, auf die wir dabei verzichten müssen?
- Was bedeutet das für unsere Kinder?
- Wer übernimmt unsere Verantwortung in der Großfamilie?
- Für mich als Selbstständige: Bin ich bereit mit der Unsicherheit zu leben, dass ich Kunden verlieren werde und eventuell wenig neue dazu bekomme? (denn anders als heute konnten sich 2013 die wenigsten meiner Kunden vorstellen, dass man miteinander arbeiten kann, auch wenn die räumliche Distanz größer als 100 km ist)
Während des Prozesses des beständigen darüber Redens hat sich das Bauchgefühl von „schöner Traum, aber völlig irrwitzig“ hin zu „ja klar können wir das machen“ geändert und dann war irgendwann die Entscheidung getroffen.
Was wäre gewesen, wenn wir gescheitert wären?
Wir hatten uns festgelegt, dass wir das Abenteuer abbrechen, wenn eine/r aus der Familie nach einem Jahr sich immer noch stark unwohl fühlen würde. Genau definiert haben wir das nicht, aber die Beschäftigung mit der Möglichkeit der vorzeitigen Rückkehr hat bewirkt, dass wir die Option des Abbruchs nicht als „Versagen“ betrachtet haben, sondern uns entschieden haben: Lieber testen wir unseren Traum und stellen fest, dass es doch für uns nicht passt, als dass wir es nie versuchen.
Das ist daraus geworden
Tatsächlich hatten wir das unverdiente Glück, dass alle vier schon nach nur 10 Tagen (nach der Rückkehr aus einem Miniurlaub im Norden Thailands) bei der Ankunft in unserem neuen Haus sagten: Ah, wir sind wieder zu Hause!
Die Zeit war für uns trotz mancher Herausforderungen die beste in unserem Leben und alle vier wären wir gerne noch länger geblieben als „nur“ sechs Jahre.
Was ist dein Traum?
Lebst Du ihn schon – reift er noch – oder ist er gescheitert?